Spiegelneuronen – was ist das?

Was macht uns mitfühlend mit anderen? Warum können wir Schmerz, Trauer, aber auch Freude mit anderen mitempfinden? Und warum ist lachen so ansteckend. Beginnt jemand zu  gähnen, so tun wir es ihm gleich, werden wir angelächelt, so lächeln wir meist zurück, erleben wir wie sich jemand in den Finger schneidet, so erleben wir das Unbehagen als ob es uns passiert wäre. Welcher Funke springt hier auf uns über?

Die Erklärung dafür liefern die 1991 von Neurologen per Zufall entdeckten Spiegelneuronen. Durch Beobachtung (visuelle Wahrnehmung) des anderen werden dieselben Nervenzellen bei uns aktiv. Wir imitieren den anderen in seinem Verhalten, aber auch in seinen Gefühlsempfindungen.
Jeder kennt das, ein trauriger Film kann uns zu Tränen rühren, eine Komödie kann uns lebendig und unternehmungslustig machen.  So ermöglichen uns Spiegelneuronen, welche auch Empathieneuronen genannt werden, uns in andere Menschen hinein zu versetzen und mitfühlend zu sein.
Bereits der Säugling spiegelt und imitiert seine Mutter. Macht sie ein „O“ so macht er es ihr nach. Der Gesichtsausdruck der Eltern ist der Spiegel des Säuglings, so erfährt er sich in der Welt.

Zunutze gemacht hat man sich die Spiegelneuronen in der Rehabilitation und im Sport. Bewegungsabläufe, die immer wieder angeschaut und beobachtet werden können dadurch leichter erlernt, verbessert oder z.B. bei Schlaganfallpatienten wieder erlernt werden.